Als
ihm der Legende nach eines Tages während einer Jagd ein Hirsch mit
einem leuchtenden Kreuz im Geweih erschien, beschloss Hubertus von
Lüttich, auch bekannt als der heilige Hubertus, der Jagd abzuschwören.
Statt Tiere zu jagen, achtete er sie fortan als Geschöpfe Gottes.
Ausgerechnet am Hubertustag, der jährlich am 3. November begangen wird,
finden allerdings im ganzen Land sogenannte Hubertusjagden statt, bei
denen unzählige Wildtiere getötet werden. Denn Hubertus von Lüttich gilt
als Schutzpatron der Jäger. Obwohl er der Jagd abgeschworen hat, werden
also alljährlich in seinem Namen Gesellschaftsjagden veranstaltet. Bei
den am gleichen Tag stattfindenden Hubertusmessen werden Jäger von der
Kirche gesegnet.
„Die Ernennung des heiligen Hubertus zum
Schutzpatron der Jäger und das Töten von Tieren in seinem Namen ist eine
perfide Verdrehung der Hubertuslegende. Dieser Legendenmissbrauch durch
Jäger muss endlich ein Ende haben. Hubertusjagden und Hubertusmessen
gehören abgeschafft“, kritisiert Mike Ruckelshaus, Leiter
Tierschutz Inland bei der Tierschutzorganisation TASSO e.V. Für TASSO
ist der Hubertustag daher vielmehr ein Anlass, erneut tiefgreifende
Reformen im Jagdrecht einzufordern. „Die Jagdgesetzgebung muss den
Belangen des Tier- und Naturschutzes angepasst werden und dem im
Grundgesetz verankerten Staatsziel Tierschutz Rechnung tragen.
Tierschutzwidrige Jagdpraktiken, wie beispielsweise die Fallenjagd, die
Baujagd, die Beizjagd, die Jagdhundeausbildung an lebenden Füchsen und
Enten sowie der Abschuss von Hunden und Katzen müssen umgehend verboten
werden“, betont Mike Ruckelshaus abschließend.
Quelle: TASSO Newsletter vom 03.11.2016
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