Freitag, 9. Januar 2015

Die arme Popy (geb. ca. 2008) hat aber auch ein Pech!

Popy hatte in Spanien Unterschlupf in einem Gartenhäuschen gesucht, um ihre Jungen zur Welt zu bringen. Offenbar hatte sie damit eine kluge Wahl getroffen, denn der Gartenbesitzer hatte ein Herz für die kleine Familie und verständigte ANAA.
Popy und ihre Babys wurden in einer Pflegestelle aufgenommen und liebevoll aufgezogen. Die Kleinen wurden schnell vermittelt, nur die hübsche Popy wartete geschlagene 3 Jahre auf ihr Glück.
Endlich war in 2014 für sie der Moment gekommen, in dem sich Menschen auf sie freuten und sie für den Rest ihres Lebens zu sich nehmen wollten! Alles lies sich so gut an – bis Popy dann eintraf. Sie wurde von dem vorhandenen Kater so gemobbt, dass sich die arme Maus nicht mehr unter dem Schrank hervortraute und schließlich in einem Zimmer separiert werden musste. Für Popy war das natürlich kein haltbarer Zustand und so nahmen wir sie wieder in die Vermittlung auf. Und es zeigte sich eine neue Chance – eine neue Familie wollte die sympathische und freundliche Maus aufnehmen.

Wie viel erträgt eine Seele? Man zweifelt wirklich, aber die Geschichte wiederholte sich – mobben, verstecken, separieren. Und so sollte Popy wieder zu uns zurück kommen.

Sie lebt seit 10/2014 in 32457 Porta Westfalica auf einer Pflegestelle. Dort sitzt sie allein in einem Zimmer. Zuerst war sie sichtlich verstört, schon wieder ein Wechsel, eine neue Umgebung, neue Menschen. Nach einigen Tagen des Ankommens-Lassens habe ich als Pflegestelle mir dann ein Herz genommen und einfach in die Höhle hineingelangt. Und siehe da, es dauerte keine Minute und der Motor begann zu schnurren. Sobald man Popy streichelt und krault, schnurrt und schmust sie und genießt das sichtlich, aber zu Anfang kam sie dabei niemals aus ihren Verstecken hervor. Anfangs flüchtete sie immer entsetzt, wenn ich sie mal frei im Zimmer antraf, zwischenzeitlich sitzt sie doch viel auf der Kratztonne oder den Regalbrettern und genießt es sichtlich, sich den Rücken streicheln zu lassen, da nimmt sie dann auch gern eine Position ein, wo auch der Bauch mit gekrault werden kann.  Das eine oder andere Mal hat sie sich schon ganz verwegen, wenn ich bei der Fütterung die Tür weit auf lasse, mal mit einem Pfötchen auf den Flur getraut, um bei der kleinsten Bewegung wieder zu verschwinden in sicheren Verstecken, nachdem es 2x zu Übergriffen seitens meiner Chefkatze gekommen ist, geht sie nicht mehr auf den Flur und bleibt weiterhin separiert. Erneute Versuche einer Zusammenführung scheitern stets, sobald Popy andere Katze sieht, fängt sie ganz ängstlich an zu maunzen und tritt den Rückzug an.

Sie darf das Außengehege stundenweise nutzen, was sie sehr genießt, sie soll unbedingt einen gesicherten Balkon, Garten oder Terrasse zur Verfügung haben. Oft beginnt sie zu miauen, wenn sie wieder allein in ihrem Zimmer sitzen muss, es ist langweilig, uninteressant und sie ist allein. Spielsachen zum allein spielen interessieren sie nicht und es leben zwar 2 Kaninchen dort mit in einem Gehege, aber die nimmt sie gar nicht wahr.

Wieder ist die Frage: wie viel erträgt eine Seele, bis sie zerbricht?

Wir möchten jetzt zu Popys Gunsten entscheiden und machen uns diese Entscheidung sicher nicht einfach, denn es existieren durchaus Fotos mit anderen Katzen, die sehr harmonisch aussehen. Weil wir aber denken, dass Popys Seele kein erneutes Mal das Pech verkraftet, wieder gehen zu müssen, haben wir uns entschieden, für Popy ein Zuhause als Einzelkatze zu suchen. Es sollte ein ruhiges Zuhause, keinesfalls mit quirligen Kindern sein. Es sollte keine weiteren Katzen geben und auch keine Hunde, da wir nicht wissen, wie sie auf diese reagiert (hier bei mir schafft sie es gar nicht, mal bis in das Erdgeschoss und damit zu unseren Hunden zu kommen). Es sollten Menschen sein, die es ruhig und gemütlich lieben, die weder hektisch noch laut sind und vor allem zu Beginn keine Ansprüche stellen. Die bereit sind, auch mal auf dem Bauch an Popys Versteck heranzurobben, um sie zu streicheln und zu kraulen und die nicht beleidigt sind, wenn Popy im nächsten Moment dann doch wieder flüchtet. Dafür wird man nach einigen Wochen mit einer sehr liebevollen und verschmusten Katze belohnt, wie man diesem Video entnehmen kann: https://www.youtube.com/watch?v=6ifIssG_fb8

Versuchen Sie sich in Popys Lage zu versetzen… sie wurde in eine neue Familie geschickt (und nach 3 Jahren in einer Pflegestelle war das ihr Zuhause) und sollte ihr Glück finden, erwartet haben sie Kämpfe und Mobbingattacken anderer Katzen. In der nächsten Familie sollte es besser werden, sie traf es jedoch genauso schlecht wie vorher.  Auf der Pflegestelle lebt sie wieder in einem Zimmer separiert. Der nächste Versuch MUSS einfach klappen und ihr ein Zuhause auf Lebenszeit bescheren.

Popy ist wirklich sanftmütig und freundlich, aber sehr unsicher, selbst nachdem sie mich nun schon eine Weile kennt, reagiert sie manchmal noch sehr erschrocken.  Sie schlägt jedoch nie zu und ist froh über jede Zuwendung – man muss sich nur trauen, darf aber auch nicht zuviel verlangen zu Beginn.

Sie sollte auf jeden Fall einen gesicherten Balkon haben und ihre Menschen sollten nicht einen 10-Stunden Tag haben, dann wäre sie wieder einsam und allein. Schön wäre vielleicht jemand in Frührente oder jemand, der halbtags arbeitet. Wichtig ist Geduld und Einfühlungsvermögen, dafür gibt Popy dann ganz viel. Popy ist also keine Katze, die in Panik die Wände hoch geht, sie ist eine Katze auf leisen Pfoten, unscheinbar und gern unentdeckt und benötigt sicherlich eine längere Zeit, um ihre Scheu abzulegen und sich ihren Menschen frei zu zeigen.

Popy ist bereits kastriert, geimpft, gechipt, entwurmt und negativ auf FIV und FeLV getestet.

Sollten Sie Interesse an einer Adoption haben, lesen Sie sich bitte unseren "Vermittlungsablauf" auf der Seite http://www.anaa-katzen.de/ VOR Anfrage durch, einige Fragen können damit im Vorfeld geklärt und Probleme vermieden werden. Wir können unsere Tiere nicht bis an die Haustüre liefern und gehen davon aus, dass Interessenten bereit sind, auch einmalig einen weiteren Weg auf sich zu nehmen.

Kontakt:
K. Ridder
05751/4099461











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Casper (männlich; geb. 02.09.2019) und Kunne (weiblich; geb. 05.09.2019)

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