Montag, 30. September 2013

Mia Farrow, *04/2010, div. gesundheitliche Einschränkungen

Mia ist eine Katze mit einem langen Leidensweg...
Sie wurde in Madrid an einem Futterplatz für wilde Katzen entdeckt und die dortige Helferin „verfolgte“ Mia, die vorher dort nie gesehen worden war, zu einem naheliegenden verlassenen Haus. Dort präsentierte Mia dann ihre Babies…. und von da führte der Weg dann zu ANAA auf eine Pflegestelle. Mias Babies wurden nach und nach vermittelt, nur für Mia interessierte sich keiner. Nachdem ihre Kinder aus dem Haus waren, zeigte Mia sich anderen Katzen gegenüber als wenig sozial, so dass sie einen Platz als Einzelkatze benötigt. Fast 1,5 Jahre hat sie in Spanien auf verschiedenen Plätzen gewartet, ohne jemals eine Anfrage von dort oder aus Deutschland erhalten zu haben…
Nachdem sich in Deutschland für Mia dann ein Pflegeplatz auftat, ist sie die weite Reise angetreten, in der Hoffnung, erstmal in Deutschland, vielleicht doch noch ihre Menschen zu finden. Hier angekommen, zeigte sie sich als extrem ruhig – zu ruhig.
Ein Kollege besuchte Mia auf der Pflegestelle und sah, dass der Ellenbogen eine merkwürdige Stellung hatte. Zudem fand sich beim Streicheln ein Knubbel unter der Achsel. Natürlich wollten wir das jetzt nicht auf sich beruhen lassen, zusätzlich war der Pflegestelle aufgefallen, dass die Maus nicht gut fraß und ein Zahn schwarz war.
Der Besuch beim TA brachte keine guten Nachrichten….. der schwarze Zahn musste unbedingt gezogen werden. Auch fehlen die unteren Schneidezähne, was evtl. durch ein Trauma verursacht worden sein könnte.
Es stellte sich bei der OP dann heraus, dass der Knubbel ein Luftgewehrprojektil war. Ohnehin in Narkose wurde sie daher komplett (ohne Kopf) geröntgt.
Mia’s Ellenbogen ist von einem Projektil zertrümmert worden, durch die verursachten Knochenbrüche sitzen Gelenk und Knochen nicht mehr zusammen. Gleichzeitig wurden weitere Munitionsteile gefunden, jedoch nicht entfernt. Ihr ruhiges Wesen würde sich durchaus mit Schmerzen erklären lassen.
In der OP wurde der Eckzahn entfernt, zusätzlich wurde anschließend Metacam, ein Schmerzmittel, verordnet. Seitdem der Zahn heraus ist, frisst Mia wieder besser, allerdings ist sie an Trockenfutter nur interessiert, wenn das bevorzugte Nassfutter alle ist. Der Mundraum sollte lt. Tierärztin weiter beobachtet werden, da ein weiterer Zahn bereits eine leichte Verfärbung aufweist.
Nach der OP begann Mia leider, sich verschiedene Stellen intensiv zu lecken. Bereits nach Ankunft hatte sie damit angefangen, jetzt verstärkte sich das Ganze. Hatte es an den Hinterbeinen begonnen, fing sie nun an, sich den Hals aufzukratzen und zu -lecken. Versuche, sie mit Cortison und einem Halskragen zu behandeln, blieben erfolglos. Die OP-Stelle wurde nach dem Fädenziehen ebenfalls rasch wieder aufgekratzt, so dass ein innerer Faden bereits sichtbar war und entfernt werden musste.
Eine Behandlung mit Advocat verursachte über Nacht eine neue Kratzstelle. Scheinbar verträgt Mia dieses Präparat nicht. Statt Advocat wurde nun auf Ivomec zurückgegriffen, um auch weiterhin gegen evtl. vorhandene innere Parasiten zu behandeln.
Zwischenzeitlich wurden 2 Ärzte um Rat gefragt; es wurde erneut Blut abgenommen, um die beim 1. Mal erhöhten eosinophilen Granulozyten zu überprüfen. Beim 2. Mal waren diese - vermutlich aufgrund des Cortisons - fast im Normbereich.
Es wurde dann noch auf weitere Möglichkeiten untersucht und ein positives Ergebnis wurde bei der Toxoplasmose ermittelt. Nun haben jedoch 45 – 75 % aller Katzen einen Toxoplasmosetiter im Blut, sind dabei aber völlig symptomlos. Toxoplasmose ist für den Menschen nur gefährlich, wenn die Erreger mit ausgeschieden werden, und dann anfällige Menschen (Schwangere, HIV-Positive und Kinder) mit dem mindestens 48 Stunden alten Kot in Berührung kommen. Eine Kotuntersuchung zeigte, dass Mia keine Erreger ausschied und das machte dann wieder die nächste Vorgehensweise schwierig, da es unterschiedliche Auffassungen gibt, ob und wie dann behandelt werden muss. Es ist nun dahingehend eine Einigung erreicht, dass die Toxoplasmose, weil der Titer schon recht hoch ist, behandelt wird, da die Erkrankung halt Veränderungen im Muskelgewebe verursachen KANN und somit evtl. eine Ursache für das Kratzen sein könnte.
Ein zu Rate gezogener Tierarzt schaute sich ein Video von Mia an (sie ist inzwischen so oft zum Tierarzt gefahren worden, wir wollten ihr eine erneute längere Fahrt nicht zumuten), um uns hinsichtlich des Vorderbeines zu beraten. Er war nach Ansicht des Röntgenbildes erstaunt, dass Mia so gut läuft. Angedacht war, falls sich die bereits bei der Streckprobe gezeigte Athrose als extrem erweist, u. U. das Vorderbein zu amputieren, da eine Wiederherstellung des Gelenkes nicht möglich ist. Das ist zum jetzigen Zeitpunkt nun allerdings gar kein Thema mehr, trotzdem könnte sich über die Jahre eine Verschlechterung ergeben und es könnte vielleicht auch irgendwann dann eine geeignete Maßnahme notwendig werden.
Zum jetzigen Zeitpunkt wird nun die Toxoplamose behandelt (Zeitdauer 4 Wochen, Beginn Ende September) und es erfolgt eine Gabe von Metacam gegen die Schmerzen, wobei hier nun versucht wird, sie runter zu dosieren.. Mia ist wirklich ein ganz armer Wichtel…
Vom Wesen her beschreibt die Pflegestelle Mia als Traumkatze. Sie ist lieb, ruhig, schläft ab und an mit im Bett. Das Zusammenleben mit dem Hund ist an und für sich problemlos, da dieser ruhig ist. Allerdings würden wir ein Zuhause ohne Hund und ohne weitere Katzen bevorzugen, da Mia den Hund schon öfter ohne ersichtlichen Grund einen Hieb gegeben hat und das würde sich auf Dauer kein Hund gefallen lassen. Darum, zur Vermeidung von Problemen: keine weiteren Tiere.
Mia lässt sich auf den Arm nehmen, wie ein Baby tragen und den Bauch dabei kraulen. Sie frisst sehr ordentlich und gesittet; das Katzenklo allerdings sollte nach Möglichkeit eine Wanne sein, denn hier wird nach Herzenslust gescharrt und gebuddelt.
Mia ist auch kinderlieb, allerdings muss unbedingt darauf geachtet werden, dass Kinder alt genug sind, um zu verstehen, dass Mia mit dem rechten Vorderbein gehandicapt ist und dort auch Schmerzen empfindet.
Ansprüche an ihre Menschen stellt Mia nicht viele:
Sie kommt ab und an, um sich Streicheleinheiten abzuholen, rollt sich bei der Computerarbeit gern auf dem Schreibtisch mit ein. Spielen tut sie (noch) gar nicht, sie wird aber langsam neugieriger und hüpft z.B. auch mal gern auf/in einen Schrank o.ä.
Sie hat einen ordentlichen Schnurrmotor, der oft und gerne eingesetzt wird.
Wir suchen für Mia dringend ein liebevolles Zuhause. So lange wartet sie schon, hat sich und ihre Babies durchbringen müssen, obwohl sie ständig Schmerzen gehabt hat.
Da Mia in Spanien keinerlei Anzeichen von Humpeln gezeigt hat und die Geschosse von außen auch nicht sichtbar sind, ist sie dort nicht so gründlich untersucht worden, wie wir das hier gemacht haben. Mia war nach Auszug der Babies in Spanien dann zwischenzeitlich auch im Katzenhaus des Tierheimes untergebracht und hat dort sehr gelitten, weswegen sie dann anschließend wieder auf einer Pflegestelle umziehen durfte. Als Katze, die keinen Kontakt zu Artgenossen sucht und wünscht, hatte sie es immer schwer, denn es gilt, immer Plätze für mehrere Tiere zu finden.
Sie hat so sehr ein schönes Zuhause als Einzelprinzessin verdient, wo man sie liebt, wie sie ist und auch Verständnis hat, dass ihre Tagesform nicht immer gleich ist. Sie ist aber immer ruhig und umgänglich, auch ihre Medikamente nimmt sie problemlos. Ein gesicherter Balkon wäre bestimmt sehr schön für sie, in der Pflegestelle zeigt Mia keinerlei Drang, hinaus zu wollen.
Zur Zeit lebt Mia in 31655 Stadthagen. Um die Situation für den Hund (aber unter Umständen auch für Mia, denn sie kann ja nicht sagen, wie sie sich mit dem Hund genau fühlt) zu entspannen, wäre ein schneller Umzug schön.
Mia ist selbstverständlich FeLV und FIV negativ getestet, gechipt, geimpft und kastriert. Bevorzugt wird ein fester Endplatz, damit die Umzüge in Mia’s Leben endlich aufhören.
Hier gibt es einige Videos zu Mia:
Mia

Mia nach OP

Mia putzt sich

Mia trinkt ;-)


Wir möchten noch darauf hinweisen, sich bei Interesse bitte die Vermittlungsabläufe auf unserer Seite www.anaa-katzen.de durchzulesen und zu bedenken, dass wir voraussetzen, dass Interessenten auch bereit sind, einmalig einen längeren Fahrtweg auf sich zu nehmen, eine Vor-die-Haustür-Lieferung ist nicht möglich.

Kontakt für Mia:
K. Ridder
05751 - 982 797
kerstin@anaa-katzen.de



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Casper (männlich; geb. 02.09.2019) und Kunne (weiblich; geb. 05.09.2019)

  Liebe/r Interessent/in,   wir freuen uns, dass Sie sich für eine unserer Katzen interessieren.   Leider müssen wir auf zwei Punkte besonde...