Montag, 5. Februar 2018

Baltia, * 07/2016, hatte Darmvorfall und mehrere große Operationen

Die hübsche Grautigerdame Baltia (07/2016), die auch beige Farben zeigt, kam in schlimmstem Zustand im Dezember 2016 zu ANAA Madrid. Eigentlich bestand für das kleine Katzenmädchen kaum noch Hoffnung, aber das wollten die spanischen Tierärzte so nicht hinnehmen und sie wagten eine Operation. Baltia, die einen wirklich furchtbaren Darmvorfall hatte, überlebte die Operation und erholte sich auch. Es wurde ein Teil des Darmes entfernt, der nicht mehr zu retten war, ein Teil wurde wieder nach innen verlegt. Wir haben etwas überlegt, ob wir das Foto von dem Tag ihrer Aufnahme einstellen sollen, aber damit kann man sich vorstellen, wie schwer ihre Verletzung war.
 
In Spanien lebte Baltia nach überstandener Operation in einem kleinen Katzenraum. Dort war sie Kot-inkontinent und man vermutete, dass der After durch den Darmvorfall so massiv geschädigt war, dass dieser Zustand anhalten würde.
 
Da sich auf Vermittlungstext niemand für Baltia interessierte, sie aber auch nicht ewig im Tierheim in dem kleinen Raum verbleiben konnte, zog sie im Januar 2017 auf eine deutsche Pflegestelle.
 
Hier zeigte sich nach einigen Tagen schon, dass Baltia durchaus auch für das große Geschäft die Toilette aufsuchte, allerdings war das, was sie dort ablieferte, eher ein Regenwurm als ein Häufchen. Zudem musste sie sich sehr mühen, Kot abzusetzen, häufig passierte das dann erst, wenn sie das Klo gerade verlassen hatte. Ebenfalls auffällig war eine Beule, die sich immer neben dem After zeigte, wenn sie ihr Geschäft erledigen wollte.
 
Daraufhin wurde Baltia dann in der Tiermedizinischen Hochschule in Hannover vorgestellt und gleich zur OP dort behalten. In einer aufwändigen Operation wurden die Därme, die wie ein großer Knoten durcheinander vor dem After lagen, sortiert und fixiert. Man hatte uns nach der Operation schon mitgeteilt, dass es aussähe, als wenn Baltia links und rechts neben dem After Hernien hätte, die es normalerweise nur bei männlichen Hunden gäbe, also ein kurioser und bis dahin noch nie beobachteter Zustand bei einer Katze. Nachdem wir Baltia nach dieser OP wieder zuhause hatten, war für ca. 10 Tage alles wunderbar.
 
Dann fingen die Probleme wieder an, die Beule kam wieder und der Kotabsatz, der die ersten Tage immer perfekt im Klo landete, verteilte sich wieder. Daraufhin wurde Baltia wieder eine Woche in der Klinik aufgenommen, um zu beobachten. Man teilte uns mit, sie würde Kot absetzen, dieser sollte dünnflüssig gehalten werden, was aber im täglichen Leben eine große Schweinerei war. Zudem wurde Baltia dann auch noch rollig und konnte kaum noch Urin absetzen, es dauerte 3 Minuten, bis etwas Pipi im Klo war. Zuvor war uns anhand der Ultraschallbilder gesagt worden, es gäbe keine Eierstöcke….
 
Wir haben Baltia dann bei unserer Haustierärztin nochmal vorgestellt und diese nahm dann Kontakt mit der Klinik auf, dass die Operation doch wohl notwendig wäre. Daraufhin kam Baltia wieder für ein paar Tage in die Klinik, es wurden Untersuchungen und Ultraschallaufnahmen gemacht. Das Ergebnis: die Operation wäre noch umfänglicher als die erste, es müsse wohl Muskelgewebe an den Innenschenkeln der Hinterbeine abgelöst und um den Darm fixiert werden, damit die Hernien geschlossen werden könnten. Würde man bei der OP aber feststellen, dass das nicht machbar wäre, würde man sie dann einschläfern.
 
Daraufhin aber wir abgewogen, ob der Zustand so schlimm ist, dass sie u.U. eingeschläfert würde. Es besserte sich mit dem Kotabsatz wieder ein wenig und die Rolligkeit trat nur noch 2x auf, so dass wir dann erst abwarteten. Im Oktober 2017 fing Baltia dann manchmal wie aus heiterem Himmel zu kreischen, ein schrecklicher Ton, sie verlor dann meistens sofort Kot, suchte aber trotzdem immer nochmal das Klo auf. Anfang Dezember trat das fast täglich auf und so entschlossen wir uns, die Operation vornehmen zu lassen.
 
Diese Operation wurde dann Mitte Dezember 2017 vorgenommen und erfreulicherweise war auf dem Beckenboden so viel Muskelgewebe vorhanden, dass man dieses verwenden konnte und gleichzeitig noch die Beckenbänder straffte. Baltia hat die Operation gut überstanden, einen Tag vor Heiligabend wurden die Fäden gezogen. Seitdem gibt es keine Beulen mehr und der Kot landet immer im Klo, bis auf 1-2 Ausnahmen in der Woche, wo er dann davor liegt, wenn sie zu schnell wieder raus ist. Es gibt keine Beulen und kein Gekreische mehr. Geblieben ist allerdings eine Eigenschaft, die wir mit vielleicht gestörten nerven erklären würden – manchmal rutscht sie nach dem Klobesuch auf dem Po, so wie Tiere es tun, wenn sie Würmer haben. Leider gibt das dann immer eine „Bremsspur“, so wäre es gut, wenn im neuen Zuhause in der Klo-Ecke kein Teppich oder Möbel in unmittelbarer Nähe liegt. Wenn man bewusst ein altes Badetuch daneben platziert, nutzt Baltia dieses.
 
Baltia zeigt sich hier auf der Pflegestelle mit Katzen und Hunden verträglich, allerdings hat sie ihr Bett unter einem Sofa. Sie scheint diese dunkle Ecke zu lieben, natürlich tobt sie frei umher und sucht auch andere Schlafplätze auf, aber in dem Katzenzimmer bevorzugt sie diesen Aufenthaltsort. Sie spielt mit den anderen Jungkatzen, liegt gern mit Tomi gemeinsam in Kuschelkissen und weiß genau, welche Katzentasche ihre ist, wenn Fütterungszeit ist. Baltia bekommt normales Nassfutter, als Trockenfutter bekommt sie ausschließlich Gastro intestinal von Royal Canin, ansonsten wird der Kot zu dünn.
 
Menschen gegenüber ist sie eher zurückhaltend, besonders, wenn sie gerade wieder für einen Tierarztbesuch in eine Box musste, ist sie die nächsten Tage immer sehr vorsichtig. Sie ist aber keinesfalls panisch oder extrem ängstlich.
 
Nachdem Baltia eigentlich mittlerweile goldfarben sein müsste, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, dass sie ein eigenes endgültiges Zuhause bekommt. Sie wird ausschließlich in reine Wohnungshaltung, gern mit gesichertem Balkon, da sie hier auch das Außengehege kennen gelernt hat, vermittelt. Freundliche, verspielte Katzengesellschaft ist ein Muss, sie spielt auch sehr gern mit Minzekissen oder Papierknüddeln. Ihre Menschen sollten anfangs Geduld mit ihr haben und akzeptieren, dass manchmal was neben das Klo geht oder Baltia eine Schmierspur hinterlässt. Nach dem, was sie alles mitgemacht und überlebt hat, ist das eine Kleinigkeit und das sollte so auch erkannt werden.
 
 
Sollten Sie Interesse an einer Adoption haben, lesen Sie sich bitte unseren Vermittlungsablauf sowie den Vertrag auf der Seite www.anaa-katzen.de VOR Anfrage durch; einige Fragen können damit im Vorfeld geklärt und Probleme vermieden werden. Wir möchten auch darauf hinweisen, dass wir voraussetzen, dass Interessenten auch bereit sind, weitere Strecken zu fahren, nachdem unsere Tiere schon über 2.000 km Landweg zurückgelegt haben. Im Interesse unserer Tiere suchen wir immer nach der besten Lösung, eine Lieferung vor die Haustür ist jedoch nicht möglich.
 
Wenn Sie den Schritt wagen und für dieses außergewöhnliche Fellchen den Rest ihres Lebens sorgen möchten, wenden Sie sich bitte an
 
K. Ridder
05751/982797
 


 

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Casper (männlich; geb. 02.09.2019) und Kunne (weiblich; geb. 05.09.2019)

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